Ich kann auch nett sein
Heute war der große Mann schlecht drauf. Er hatte eine miese Laune und hat versucht nett zu mir zu sein. Es ist ihm sogar bisschen geglückt. Dafür, dass er mit mir heute zur Huschu gefahren ist, verzeihe ich ihm einfach mal seine Laune. Aber der Reihe nach.
Vor einiger Zeit haben die mir ja in der Huschu beigebracht, dass ich keine leckeren Kekse vom Boden futtern darf. Okay, habe ich akzeptiert. Mit dem Unterschied, dass es immer mehr gibt, was ich nicht vom oder am Boden futtern darf. Voll doof. Damit mich keiner nervt mache ich das meistens auch nicht, damit ich das blöde Wort “Pfui” nicht andauern zu hören bekomme. Wenn keiner guckt, mache ich eh was ich will. Na ja, meistens, wenn nicht der kleine oder große Mann mir in die Quere kommt.
Heute wollte mich der große Mann anscheinend veralbern und dann auch noch mit neuen Aufgaben.
Immer wenn es nach oben geht und keine Fläche zum Laufen da ist, werde ich getragen. Das ist schön, da kann man schmusen oder so herrlich an den Fingern knabbern. Manchmal ist es unbequem, aber die beiden Männer wollen halt lieb zu mir sein. Heute, in der großen Stadt mit der schlechten Luft und den schwarzen harten Böden, legte der große Mann einen leckeren Keks auf den Boden. Problem, das war mindestens so hoch, wie ich groß bin. Ich überlegte ganz doll. Soll ich da jetzt hoch und den Keks futtern? Ist doch quatsch, bestimmt ein Test, ich darf doch den Keks nicht vom Boden essen. Warum sollte ich da hoch?
Der große Mann verstand und nahm einen Keks in die Hand und hielt den da oben wo er saß. Okay, ich muss da jetzt hoch zu dem Keks. Aber wie? Ich guckte den Mann an, jaulte und sagte mal Wuff. Was macht der, bleibt sitzen. Da ich das Leckerli endlich haben wollte bin ich da hoch gelaufen. Ganz langsam und vorsichtig.
Was macht der Mann? Lässt mich futtern und dann trägt er mich doch hoch. Ganz hoch? Natürlich nicht, setzt mich da voll ab und ich muss weiter hoch klettern.
Runter ging es dann später mit dem komischen Kasten. Man geht rein, Türen zu (Aua) und kurze Zeit später kommt man unten an und ist wieder raus aus dem Haus. Komischer Kasten.
In der Huschu durfte ich dann erst mal ganz viel rum toben. Zum Glück hatte ich im Auto ganz tief und fest geschlafen. Uooops, geschlafen? Autofahren ist doch doof. Egal, wir haben in der Huschu Spaß gehabt. Waren zwar nicht viele da, aber es war witzig.
Dann fingen die Menschen an und Befehle zu geben. wir mussten Sitz üben. Da ich kein Bock hatte mir das gebabbel von dem großen Mann anzuhören, habe ich mich halt hingesetzt und bei “Platz” sogar hingelegt. Schon hatte er gute Laune. Nur weil ich nett zu ihm war.
Anschließend banden die mich fest und ich musste zusehen, wie die anderen spielen. Fand ich doof. Da der große Mann das mit mir schon mal gemacht hat, wusste ich was zu tu ist. Hinsetzen, leise sein, abwarten. Siehe da, schon machten die mich wieder los. Doofes Spiel, aber der große und der kleine Mann hatten schlagartig bessere Laune und zu Hause angekommen waren beide dann noch richtig lieb zu mir. So jetzt muss ich aber schlafen. Nett sein und toben macht voll müde.